Eigentlich fehlen mir zu dem Auftritt von gestern immer noch die Worte. Da das auch mit meinem Handgelenk noch nicht so einfach geht versuch ich es kurz zu machen.

Glückwunsch an Halle. Hut ab vor so einer taktischen Glanzleistung. So ein aggresives Forechecking habe ich selten gesehen. Alle 3 Stürmer im gegnerischen Drittel, die beiden Verteidiger vor der Mittellinie. Natürlich spielt es dann noch in die Karten wenn die Heimmannschaft recht einfallslos weiterhin mit klein-klein agiert. Lustigerweise erinnere ich mich an 3 gefährliche Szenen - alle nach langen Pässen auf die Stürmer. In meinen Augen sollte daher auch ein halbwegs intelektueller Eishockeyspieler von alleine drauf kommen wie ich gegen so eine Taktik agiere. Aber weit gefehlt. Um es auf einen Nenner zu bringen: Man ist gestern schlichtweg ausgecoacht worden!

Nicht nur die ersten 10 Minuten, in denen man nur mit 2 Reihen spielte (ich hab keine Ahnung wie Bartman auf den Trichter kam), auch frage ich mich was da in den Drittelpausen erzählt wurde. Ein Reaktion auf die Taktik der Hallenser? Null komma null. Weiter nach Schema F. Einfallslos, ideenlos. Und wenn man doch mal vors Tor kam sollte es schon Hacke-Spitze-1-2-3 sein. Natürlich. Ich glaube das habe ich nach ca. 15 Spielen geschrieben das einem das irgendwann noch den Nacken brechen wird. Surprise, Surprise...

Ich frage mich zudem was ein Daniel Reiss befähigt in diesem Spiel knapp 40 Minuten Eiszeit zu erhalten. Sein Können auf dem Eis kann es nicht sein. Ein Hilgenberg fährt vielleicht 3 Wechsel. Soviel Fehler wie Reiss in einem Spiel hat Hilgenberg in der ganzen Saison nicht gehabt. Das ist für mich unverständlich. Die Jungen (zu Hilgenberg noch Böhm und Behrendt) sowie Klinge sind auch irgendwie die Einzigen die körperlich dagegenhalten. Gut, die Ü40-Fraktion mit Robitaille und Sikora ist nach en masse Spielen mit 30+Minuten Eiszeit irgendwann fertig. Da muss ich mich dann auch nicht wundern wenn gegen Ende des Spiels nichts mehr kommt. Ein Sikora ist so ein begnadeter Hockeyspieler, wieso geht dem bei den Penaltys (der gegen Nauheim war ja noch erbärmlicher) komplett die Düse?

Wieso kommt vom Rest nichts mehr? Ein Koziol hatte so einen guten Einstand, da kommt nichts mehr. Kostyrev spielt für die Galerie, ein Alex Heinrich tut mir in der Reihe nur noch Leid. Bei Roedger hab ich nur die Frage ob er sich nicht selber schämt für seine, naja, Albernheiten die Checks sein sollen. Böhm und Behrendt machen was sie können, das ist aller Ehren wert! Einen Fous möchte ich gestern irgendwie rausnehmen. Klar, das 1:2 geht wieder auf seine Kappe. Aber was er gestern alles halten musste, lt. HNA-Video im 2. Drittel ein Schussverhältnis von 2:20 (!). Bei der Trümmerabwehr geht halt irgendwann mal einer durch.

Im Prinzip ist aber noch alles möglich. 4 Siege sind drin. Mit einem wohlmöglichen Endspiel in Halle um Platz 2. Da sollte das Spiel gestern ordentlich Erkenntnispunkte geliefert haben...

Glückwunsch an Halle, klasse spielende Mannschaft und sympathische Fans. Ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, dass es gestern nicht einen Antigesang in der Eissporthalle gab? Zumindest habe ich in dieser Hinsicht nichts aus dem Gästeblock vernommen und gleiches gilt auch von Kasseler Seite mit einer Ausnahme. Gemeint sind diese handvoll Hohlbirnen in J1/J2 auf dem Heuboden die meinten einer Gruppe Hallenser Mädels im D-Block ihre Mittelfinger zur Schau stellen und ihnen "In zwei Jahren geht ihr auf den Strich" zugröhlen zu müssen. Zugegeben, das ständige "Wooooooooo"-Gekreische dieser Hallensertorhütergroupies zehrte an den Nerven, aber sie deshalb zu beleidigen ist arm. Ein großes THX an die Saale Bulls insgesamt für den gestrigen Auftritt. Der Applaus der Kasseler Fans nach dem Spiel war verdient und, ohne Häme gegen die eigene Mannschaft, ehrlich gemeint.

Zum Spiel hat der Ofen ja schon alles Notwendige geschrieben. Bei den Huskies herrschte alles, aber keine Übersicht, kein Puckgefühl (manche Pässe waren zum Heulen) und scheinbar auch kein Spielsystem. Bester Husky gestern für mich auf dem Eis Martin Fous und das will was heißen. Stichwort Übersicht, da liefen gestern neben den Pässen ins Nirvana und zum Mitspieler auch irrwitzige Wechsel ab. Sorry, aber wenn Halle im Angriff ist und ein Husky, weshalb auch immer zur Wechselbank fährt, dann muss schon einer zumindest auf dem Sprung sein und nicht erst gemütlich von der hinteren Bank aufstehen. Die Grundlagen sprich das ABC des Eishockeyspielens haben gestern schon nicht geklappt und das Resultat hat man gesehen.

Großes Lob auch an die Frau Schiedsrichterin, sie hat das Spiel schön laufen lassen und ihre Entscheidungen waren tadellos. Den in meinen Augen unberechtigten Penalty hat sie auch erst gegeben, nachdem sie Rücksprache mit ihren Linesman gehalten hatte. Der nicht erfolgreiche schwache Schuß von Sikora war da ausgleichende Gerechtigkeit.

Nichtsdestotrotz freue ich mich am Freitag an die Ostsee zu fahren und natürlich auch mit dem Sonderzug gen Halle zu gondeln. Noch haben die Huskies alle Chancen und die weitere Unterstützung dürfte unserer Mannschaft auch gewiss sein und sollte es dennoch mit den Playoffs nichts mehr werden, können wir immerhin noch der 1b bei ihrer Aufstiegsrunde zujubeln.

Also laut der aktuellsten Regeländerung des IIHF ging der Penalty in meinen Augen in Ordnung.

http://www.rt-eishockey.de/downloads/II ... rungen.pdf
Seite 18, Regel 508

Gehst du bitte für mich im Timmendorfer SeaLife vorbei und bringst mir so ne rieeeeesige grüne Plüschschildkröte mit???? (Shelly XL grün) Bitte bitte bitte
Wenn ich da war gab's die nie

Ich bin immer noch erschüttert wie die Mannschaft es geschafft hat derart ideen- und antriebslos zu agieren. Halle war kämpferisch, taktisch und spielerisch ebenbürtig bzw. überlegen. Was wohl die wenigsten erwartet haben, einschließlich der Mannschaft.

Die Art und Weise wie die einzelnen Spieler zu ihrer Eiszeit kommen verstehe ich immer weniger. Die erste Formation muss fast jeden zweiten Wechsel fahren und wird dadurch nicht frischer. Leute die engagiert auftreten und versuchen etwas zu bewegen dürfen nicht einen Wechsel fahren, wohingegen andere Spieler defensiv einen Bock nach dem anderen abliefern und den Begriff Körperspiel gänzlich anders interpretieren wie der geneigte Eishockeyfan.

Kurz gesprochen das Spiel und und die Herangehensweise ettlicher Spieler waren wahrlich keine Glanzstunde des Kasseler Eishockeys.